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Spezialtransporte: Was ist darunter zu verstehen?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Welche Regeln im Straßenverkehr eingehalten werden müssen

Spezialtransporte können in verschiedene Kategorien aufgeteilt werden.
Spezialtransporte können in verschiedene Kategorien aufgeteilt werden.

Spezialtransporte sind aus dem Straßenverkehr kaum wegzudenken.

Wohl jeder Autofahrer hat bereits gesehen, wie riesige Windradteile oder Stahlträger auf der Autobahn von LKW transportiert und dabei von etlichen Begleitfahrzeugen eskortiert wurden. Solche Transporte werden Spezialtransporte genannt, da sie die üblichen Gewichts- und Größenvorgaben für Fahrzeuge im Straßenverkehr meist weit überschreiten.

Aber welche Formen der Sondertransporte gibt es genau? Und welche speziellen Bedingungen müssen von Unternehmen beim Transport eingehalten werden? Lesen Sie im Ratgeber mehr!

FAQ: Spezialtransporte

Was gilt als Spezialtransport?

Die unterschiedlichsten Gründe können einen Transport von Gütern zu einem Spezialtransport machen. Am bekanntesten sind jedoch Großraum- oder Schwertransporte.

Müssen Spezialtransporte genehmigt werden?

In der Regel ja, denn sie gehen meist über die zulässigen Maße hinaus. In § 29 StVO ist definiert, wann eine Genehmigung erforderlich ist.

Gilt ein generelles Überholverbot bei Spezialtransporten?

Nein, diese dürfen wie alle anderen Fahrzeuge überholt werden. Führt das Begleitfahrzeug ein mobiles Überholverbot mit, ist das jedoch nicht zulässig. Hier drohen bei einer Missachtung ein Bußgeld und ein Punkt.

Welche Arten der Sondertransporte in Deutschland gibt es?

Grundsätzlich wird beim Sondertransport zwischen vier verschiedenen Kategorien unterschieden:

  • Großraumtransport (übermäßig breite Ladung)
  • Schwertransport (übermäßig schwere Ladung)
  • Kombination aus Großraum- und Schwertransport
  • Langtransport über 20 Meter


Da alle der oben genannten Spezialtransporte entweder besonders schwer, besonders groß oder beides zusammen sind und demnach eine übermäßige Straßenbenutzung hervorrufen, ist eine Spezialgenehmigung erforderlich, wenn diese über die Fahrbahn rollen sollen.

Sondertransporte beinhalten zum Beispiel das Transportieren von Windräderteilen.
Sondertransporte beinhalten zum Beispiel das Transportieren von Windräderteilen.

Dies ist in § 29 der Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt. Die Genehmigung für die Transporte muss beim zuständigen Ordnungsamt eingeholt werden. Dazu ist ein entsprechender Antrag mit Angabe von Ladungsgröße, -gewicht, Kennzeichen, Radanzahl, Spurweite, etc. nötig.

Wann darf ein Spezialtransport erfolgen?

Schwertransporte dürfen sich beispielsweise immer nur von montags bis freitags zwischen 9 und 15 Uhr auf deutschen Straßen bewegen. So soll die Blockierung des Arbeitsverkehrs durch den Transport verhindert werden.

Gleiches gilt für Großraumtransporte, die mehr als 3,20 Meter der Fahrbahn einnehmen. Diese dürfen in den Hauptverkehrszeiten zwischen 6 und 8.30 Uhr bzw. 15.30 und 19 Uhr nicht verkehren. Größtenteils sind diese Spezialtransporte deshalb nachts unterwegs.

Alle wichtigen Informationen über Spezialtransporte wie Großraum- oder Schwertransporte sind in den Richtlinien für Großraum- und Schwertransporte (RGST) verzeichnet. Größtenteils sind Schwerlastspeditionen für solche Spezialtransporte verantwortlich. Diese sollten sich genau an die Vorschriften halten, um eventuelle Bußgelder durch Verstöße gegen die Auflagen bestimmter Genehmigungen zu vermeiden.

Das sollten Sie hinter einem Spezialtransport beachten

Grundsätzlich gibt es kein Überholverbot bei herkömmlichen Spezialtransporten. Diese dürfen ganz normal überholt werden, insofern kein Überholverbot vorherrscht und keine anderen Verkehrsteilnehmer beim Manöver gefährdet werden. Das bedeutet auch: Es muss genügend Platz zum Überholen vorhanden sein! Fährt ein Spezialtransport mit Überbreite beispielsweise auf einer zweispurigen Autobahn, so sollte dieser nicht überholt werden. Denn die Fahrbahnbreite der Überholspur verringert sich so um einige Zentimeter bis Meter.

Oft sind Spezialtransporte bzw. ihre Begleitfahrzeuge auch mit mobilen Überholverbotsschildern ausgezeichnet. In solch einem Fall dürfen Sie nicht überholen! Verstöße gegen diese Auflage werden mit mindestens 70 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet. Da beim Überholen von einem Spezialtransport oft aber auch Personen gefährdet werden, wenn ein Verbot dafür bestand, können sich die Geldbuße sowie Punkte und ein Fahrverbot schnell erhöhen.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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1 Kommentar

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  1. Ronald L
    Am 17. Januar 2022 um 22:30

    Besteht am Wochenende ein Fahrverbot für Autokrane im Havariefall im produzierenden Gewerbe ?

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